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Mit Zeitgutschriften die Freiwilligenarbeit fördern

Egolzwil – Die Tendenz zur Anonymisierung, Individualisierung oder persönliche Isolation ist manchenorts spürbar. Deshalb sind Ideen, Strukturen, respektiv karitative Dienste gefragt, die dazu einen Gegenpol setzen. Damit das gelingt, muss die Freiwilligenarbeit gefördert werden.

Nicht wegschauen, sondern aktiv handeln
Sichtlich erfreut konnte Antoinette Wicki als Gemeinderätin Ressort Soziales über vierzig Interessierte am Informationsanlass begrüssen. Mit dem Projekt «Zeitgut» wolle der Gemeinderat die schon bisher sozial und karitativ tätigen Gruppierungen wertschätzen und stärken.  Mit weiteren Angeboten im Sinne der Gemeindestrategie und des Altersleitbildes will er eine «sorgende Gemeinschaft», mit einem starken Zusammenhalt über alle Generationen fördern. Zu Fragen wie «wer macht das» oder «wie kann solches umgesetzt werden» informierte dann Joachim Cerny über das Projekt «Zeitgut». Im Kanton St. Gallen sei 2012 dieses Projekt gestartet und erfolgreich weiterentwickelt worden. Die Grundidee sei, generationenübergreifend Nachbarschaftshilfe und karitativ von Mensch zu Mensch Unterstützungen zu leisten. Die ehrenwerten Dienste von Spitex und anderen sozialen Institutionen sollen dadurch nicht konkurrenziert oder geschmälert, aber situativ ergänzt werden. Mit der von Joachim Cerny präsidierten Genossenschaft «Zeitgut RegioSursee» habe der Gemeinderat Egolzwil bereits eine Kollektivmitgliedschaft abgeschlossen, informierte Antoinette Wicki.

Zeitgutschriften – eine soziale Innovation
Die Kollektivmitgliedschaft schliesst bereits bestehende Gruppierungen wie Aktive Familien, 60plus, Besucher- und Begleitgruppe Santenberg, Café international, Lismerfrauen und Offene Jugendarbeit ein. Sehr erwünscht seien auch Einzelmitglieder, welche einmalig einen Anteilschein von einhundert Franken zu leisten hätten.

Die Freiwilligendienste könnten sehr unterschiedlich sein, wie beispielsweise Fahrdienste, Hilfe beim Einkaufen oder kurzzeitige Haus- und Umgebungsdienste, Aufgabenhilfe, Besuche und Gespräche bei einsamen Menschen. Zeitgut baue auf die Solidarität zwischen den Generationen, weil ältere und jüngere Menschen kurz- oder langfristig auf Hilfe angewiesen sein könnten. Die Freiwilligenarbeit werde stundenweise bei Zeitgut auf einem individuellen «Zeitgutkonto» bei der leistenden und analog bei der unterstützten Person eingetragen. Für sämtliche Eintragungen bei der Koordinationsstelle werde Datenschutz gewährleistet. Mehr Informationen bei www.zeitgut-regiosursee.ch.

Das Projekt Zeitgut soll zum Fliegen kommen …
Bevor Antoinette Wicki den Abend mit grossem Dank an Referent Joachim Cerny, an die bestehenden Gruppierungen, die für Egolzwil so wertvolle Arbeit leisten und für den zahlreichen Besuch zu einem Apéro
abschliessen konnte, wurde die Fragerunde rege benutzt. Der Gemeinderat wünscht durch «Zeitgut» die Entwicklung einer sorgenden Gemeinschaft am Santenberg. Antoinette Wicki hofft auf viele Lichtträger und beschenkte die Anwesenden mit einer Kerze. Am Schluss noch die Überraschung, dass die Gemeinde die einmaligen Anteilscheinkosten für die ersten 20 kurzentschlossenen Einzelmitglieder aus Egolzwil übernehme.